Mit dem Digitalen Humanismus und dem Bruch mit dem Anti-Humanismus werden Kernbereiche der Medienpädagogik und Digitalisierung mehrfach berührt. Nicht nur die Rolle digitaler Medien in kindlichen und jugendlichen Lebenswelten, sondern das prinzipielle Verhältnis von Mensch(en) zu Maschine(n) steht gerade angesichts von Kybernetik, Informatik, Künstlicher Intelligenz, Robotik oder Computational Thinking auch und gerade im Rahmen der COVID-19-Pandemie vor Augen. Denn vom Kindergarten bis zur Hochschule sehen wir uns auch im Bereich der (Medien-)Pädagogik in diese Problemfelder eingelassen. Dies bedarf einer näheren Bestimmung dessen, was die Conditio Humana im Gegensatz zum Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ausmacht. Im Zentrum steht dabei die Frage, welche menschlichen Charaktereigenschaften wir (illegitimer Weise) auf Maschinen übertragen und welche maschinellen Eigenschaften wir (falsifizierbarer Weise) auf Menschen projiziert haben. So lässt sich eine Reihe von menschlichen Charaktereigenschaften nennen, die bis dato eben nicht digitalisiert werden können: Emotionen, Schmerzen, Krea(k)tivität, Spontaneität, Sensitivität, Empathie, Intimität, Bewusstseinsformen, Entscheidungen, Möglichkeit(en), Ambiguitäten, Regellosigkeit(en), Überraschung(en), Ästhetiken, Ethiken, Wertschätzungen, Wertsetzungen u. v. m.
Redaktionsschluss: 15. Mai 2021
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